Hanoi ist bzw. war mir einfach viel zu laut und zu stressig. Nachdem ich von der Hausbesitzerin grundlos hinausgeschmissen wurde, hab ich mir am naechsten Tag ne Tour nach Halong Bay gebucht, um der Grossstadt zu entfliehen. Das war echt die beste Idee, denn als wir so 2 Tage in dieser atemberaubenden Szenarie herumschipperten hatte ich genug Zeit um zu entspannen. Zuerst sind wir zu nem Cave, der aeusserst kitschig mit bunten Lichtern in Szene gesetst war, aber durchaus beeindruckend. Den Rest des Tages sind wir nur so dahingefahrn und ham die tolle Aussicht genossen. Die Nacht haben wir auf dem Boot verbracht und am naechsten Morgen um 6.00 sind wir mit dem Kajak um die Felsen gepaddelt und ham ein morgentliches Bad genommen.
Um 12.00 warn wir eh schon wieder in Halong Bay City und nach dem lunch, 3 Stunden spaeter zurueck in Hanoi, wo ich mit Ben, nem Franzosen vom Schiff, die Zeit bei ein paar Bier vertrieben hab, bevors straight per night-train in den Norden nach Sapa ging. Hier ist wieder ein "bisschen" kuehler und in meinem Zimmer gibts sogar einen offenen Kamin. Zu zweit waers hier richtig romantisch. :( Die ganze Stadt (Dorf) ist in dichte Wolken gehuellt und sieht richtig gespenstisch aus, aber sobald man weiter hinunter oder hinauf geht lischtet sichs und man kann die treppenfoermig angeordneten rice paddies sehn. Nicht unweit von Sapa ragt der Fan Xi Phan 3143 Meter in die Hoehe und ist somit der hoechste ganz Indochinas. Und den wollte ich erklimmen. Irgendwie gabs aber keine geplante Tour dort rauf bzw. nur private, an denen ich nicht teilnehmen konnte und allein wuerds mich $ 70 kosten, was dann doch zu viel war. Hab schon resigniert und mit dem Gedanken gespielt eine 08/15 Tour in der Umgebung zu ein paar Doerfern zu machen, als ich bei ner Noodle-Soup in nem stall auf dem market mit nem einheimischen Hmong guy ins Gespraech kam und er mir anbot, mich fuer $ 40 zu fuehren, was billiger ist als in ner Tour und das ganze Geld fuer ihn und seine Familie ist und nicht fuer Touri-Agency und Entrance-Fees, was viel besser war. Also gings am naechsten Tag um 7.00 per Moto ins nahe gelegen cat cat village, von wo wir losstarteten. 2 Stunden lang gings nur bergauf und das ziemlich steil und Sua - mein Guide - hat nicht grad ein gemuetliches Tempo vorgelegt. Nach einer weiteren Stunde, mehr oder weniger bergab, erreichten wir am Fusse des Fansipan (ich) schon ziemlich fertig "Fansipan Haotel", wies Sua nannte (siehe Foto unterhalb). Dort gabs lunch und dannch sollte es weitere 3 Stunden steil bergauf zum Gipfel gehn. Steil war allerdings maaslos untertrieben und unser trip hatte mit ner trekking tour absolut gar nichts mehr gemein. Auf allen vieren gings ueber Wurzeln, an denen wir uns emporzogen, kletterten mit Hilfe von Seilen vertical Felswaende hinauf und das in einem Tempo, das mich nach ca. einer Stunde an meine physischen Grenzen stossen liess. Nach einer weiteren halben Stunde hoerte ich meinen Puls bei ungefaehr 160 in meinen Ohren haemmern. Das war - so glaub ich - der Zeitpunkt, wo mein Koerper Adrenalin injezierte, ich spuehrte wie ich meine Augen aufriss und ich wie eine Maschine einen Fuss vor den Anderen setzte. Auf Drogen marschierte ich also weiter den Berg hinauf. Eine Stunde spaeter begann es haeftig zu regnen und zu hageln und die Wirkung des Adrenalins liess auch langsam nach. Voellig entkraeftet gings weiter und als Sua: "Fansipan, Fansipan!" rief, konnte ichs kaum glauben und verlor jegliche Kontrolle ueber meinen Koerper und meine Emotionen. Ich lachte wie verrueckt und brach beinahe in Treanen aus, aber ich ahtte es geschafft. Oben in eiseskaelte und vollkommen durschnaesst, schnell ein paar Fotos, Aufnahmen gemacht bevor es wieder hinunter ging. Wir brauchten nur die Haelfte der Zeit, aber meine Knie waren fast nicht mehr in der Lage meinen Koerper zu tragen und meine Schritte abzufedern, was nicht ganz ungefaehrlich war, wenn man stolpern wuerde. Aber schliesslich sind wir heil im "Hotel" angekommen. Am naechsten Tag gings nur 3 Stunden gemuetlich ueber Huegel bergauf/ -ab. Am nachmittag hab ich mir dann ne Sauna und anschliessend ne Massage gegoennt, die diesmal echt schmerzhaft ausfiel. Heut kann ich nicht wirklich normal gehen, aber auch das wird sich legen. Ich wollt eigentlich ein bissl herumfahrn, aber leider regnets den ganzen Tag, drum hab ich fast den ganzen Tag hier in nem netten Cafe-Restaurant lesend und schreibend an einem offenen Kamin verbracht und entspannt. Die Bergsteig-Tour war echt eine Grenzerfahrung. Ich bin an meine physischen Grenzen gestossen und hab sie weit weit ueberschritten. Hier ein paar Fotos:
Heut Abend gehts mit dem Nachtzug zurueck nach Hanoi, wo ich wahrscheinlich so 2 Tage bleib, bevors weiter nach Hue in den Sueden geht.
Hoff euch gehts allen gut. Was tut sich eigentlich so in Wien?